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Vinyl oder Flex? – Kleine Folienkunde

Beitragsbild zum Blogartikel "Kleine Folienkunde: Vinyl oder Flex? ". Zu sehen sind verschiedene Flex- und Vinylfolien.

Vinyl oder Flex - das ist die Frage!

Wenn du gerade mit dem Plotten angefangen hast, dann kann das Angebot an Folien echt überwältigend sein. Gefühlt jeder Shop hat etwas anderes und alle Plotterfolien kommen dann auch noch mit spezifischen Eigenschaften. Aber auch wenn du schon etwas länger dabei bist, ist es manchmal verwirrend. Oftmals spezialisiert man sich ja auf eine Folie.

Um es dir etwas leichter zu machen, werfen wir gemeinsam einen Blick auf die verschiedenen Folienarten und was es zu beachten gibt.
So kannst du dann auch ohne weiteres selbst bestimmen, ob es Vinyl oder Flex ist.
Also, auf geht es!

Bevor wir starten noch ein kleiner Hinweis vorweg:
das Zeigen oder Nennen von Marken stellt keine Werbung dar, sondern ist rein informativ.
Kleine Folienkunde

Vinyl oder Flex?

Ganz grundlegend werden Plotterfolien in Vinyl- und Flexfolien unterteilt. Das ist natürlich eine recht grobe Unterteilung. Während es bei Vinyl noch relativ einfach ist, so sind im Bereich der Flexfolien doch eine Reihe unterschiedlicher Eigenschaften ausschlaggebend für eine weitere Unterteilung und gelingsichere Verarbeitung.

Dazu kommen dann aber auch noch Sonderfolien, wie zum Beispiel Adhäsionsfolien. Diese gehören aufgrund ihrer Beschaffenheit weder zu der einen, noch der anderen Kategorie.
Sowohl Flex- als auch Vinylfolien gibt es in verschiedensten Formaten: auf Rolle, in A4, in 30 x 30 cm oder anderen Maßen. Somit ist auch das kein Kriterium für was du gerade in den Händen hältst.

(Links: Vinylfolien, Mitte: Rollen und A4 Format verschiedener Folien, Rechts: Flexfolien)

Vinylfolien

Vinylfolien sind die sogenannten Selbstklebefolien.

Sie haben einen bereits aktiven Kleber und eignen sich für unterschiedlichste Oberflächen.

Wichtig ist hierbei aber, dass die Oberflächen relativ glatt sein sollten. Glas, Keramik, glattes Holz und Papier sind kein Problem. Wird es rauer, z.B. bei Tapete, oder ungeschliffenem Holz so hängt viel von den Klebeeigenschaften der verwendeten Folie und der direkten Oberfläche ab.

Es gibt Vinylfolien die sind permanent. Diese haben eine sehr starke Haftung und lassen sich nur schwer lösen. Und es gibt welche mit weniger Haftung, die können dann oft (je nach Untergrund) wieder rückstandslos entfernt werden.
Basics "Kränze" - Kreativdatei

Einsatzmöglichkeiten

Die wohl bekannteste Anwendungsmöglichkeit für Vinyl ist im Bereich der Autofolierung. Dort wird oft großflächiger gearbeitet und man hat selten gerade Flächen zur Verfügung. Um Rundungen auszuarbeiten kann Vinyl aber mit Hilfe von Wärme auch etwas geschmeidiger gemacht werden.
Dies geht allerdings nur mit hochwertigen Folien, die nicht zu dick sind. Leicht erwärmt lassen sie sich dann dehnen und um Rundungen legen.

Wärme hilft übrigens auch, wenn du Vinyl wieder von glatten Oberflächen wie z.B. deinem Auto entfernen möchtest.

Hast du flächige Motive brauchst du keine Übertragungsfolie verwenden. Bei filigranen Motiven oder solche, die aus mehreren Einzelteilen bestehen, benötigst du eine Übertragungsfolie. Damit kannst du dein Motiv in eins auf die gewünschte Oberfläche anbringen.

Flexfolien

Flexfolien kleben nicht von allein.

Bei ihnen muss der Kleber erst mittels Wärme aktiviert werden. Flexfolien werden deswegen auch Wärmetransferfolien genannt.

Flexfolie ist übrigens ein typisch deutscher Begriff. Während es "Vinyl" auch im englisch gibt, fallen die Flexfolien auch darunter. Allerdings heißen sie dann HTV / Heat transfer vinyls.

Das kann beim Kauf auch durchaus zur Verwirrung führen, wenn man dies nicht weiß. Also achte immer genau auf die Beschreibungen.

Flexfolien kommen vorrangig bei textilen Oberflächen zum Einsatz. Typische Beispiele wären Shirts, Kissen und allerhand aus Filz.
Ein Filzmäppchen für Stifte o.ä. welches mit den Blumen der Floral "Wildblumenwiesen" v1 einseitig beplottet wurde.

Flex ist flexibel!

Denn sie funktioniert auch in Kombination mit Papier und Holz. Hier solltest du bei einer Verwendung aber zu hohen Druck vermeiden, da sonst der Kleber an den Seiten des Motivs austreten kann.
Generell eignet sich Flex für weitaus mehr Materialien als du vielleicht denkst.

Flexfolien sind bereits mit einer Trägerfolie ausgestattet. Diese hilft dir nach dem Entgittern, dein Motiv auf der gewünschten Oberfläche zu positionieren. Als zusätzliche Hilfe kannst du hier Thermoklebeband nutzen.

ACHTUNG: es gibt auch hier Folien, die komplett ohne Träger geliefert werden. Das sind meist Eigenproduktionen von Plotterfolienshops, oftmals in Glittervarianten.

Flexfolien kannst du auch in den meisten Fällen auch nicht mehr rückstandslos entfernen. Was gepresst wurde, klebt. Ausnahmen gibt es natürlich hier auch, je nach Oberfläche und Qualität der Folie.

Wie erkenne ich, welche Folie Vinyl oder Flex ist?

Hast du deine Folie neu gekauft, dann kannst du anhand deiner Bestellung erkennen, was was ist. Manchmal sind auch keine Etiketten direkt an der Folie angebracht. Aber was wenn dies nicht der Fall ist oder du nur noch einen Rest von etwas hast?
Vinylfolie kommt generell mit einem Papierträger. Das heißt, du hast eine stumpfe, weiße Rückseite bei deiner Folie. Das Trägerpapier hat auch in den meisten Fällen ein Kästchenmuster auf der Rückseite. Löst du eine Ecke etwas, ist es zwar auf der anderen Seite beschichtet, aber klebt selbst nicht. Dafür tut dies deine Folie.

Also immer wenn die Folie selbst klebt UND du Papier auf der Rückseite hast, handelt es sich um Vinylfolie.

Anders verhält es sich etwas mit Flexfolien. Dort findest du nie einen Papierträger, da sie selbst ja keine Haftung haben. Dafür haben sie aber einen transparenten Folienträger der klebt.

Somit haben Flexfolien immer eine glänzende, hüsche Seite und eine stumpfe, meist einfarbige Rückseite. Dies ist die Seite, wo der Kleber durch Wärme aktiviert wird. Das ist auch der Grund, warum du Flexfolien spiegeln musst. Weil du sie von der Rückseite her bearbeitest.
Es gibt auch Folien die haben zwei Trägerfolien oder solche die nicht direkt kleben, was aber eher selten der Fall ist.

Ganz allgemein kannst du dir aber merken, klebt der transparente Träger und die Folie selbst nicht, hast du eine Flexfolie in der Hand. Trotzdem gibt es hier aber auch Ausnahmen, besonders wenn es sich um Folien mit besonderen Eigenschaften handelt.
1. Reihe: Flexfolien, 2. Reihe: Vinylfolien
(jeweils Vorder- & Rückseite und fertig geschnittene Beispiele)

Effektfolien, Sonderfolien und was es sonst noch so gibt

Während es in den Anfängen Vinylfolien hauptsächlich nur einfarbig gab und Flexfolien durch eine große Bandbreite an Designs hervorgestochen sind, hat sich das mittlerweile stark geändert. Im Bereich der Effekt- bzw Sonderfolien ist es heutzutage auch so, dass es viele sowohl für Vinyl als auch für Flex gibt. Also ist es besonders wichtig, dass du auf die Beschreibung beim jeweiligen Produkt achtest.

Am häufigsten genutzt sind dabei die folgenden Folien:
  • Design
    Designfolien sind oft Eigenproduktionen von Shops oder Herstellern. Sie kommen dann mit ganz speziellen Mustern oder Motiven, was sie einzigartig macht.
  • Glitter
    Glitterfolien gibt es in verschiedenen Varianten. Den typischen dickeren, mit rauer Oberfläche, aber auch in glatt. Da sind die Glitterpartikel dann versiegelt.
  • Hologramm & Opal
    Hologramm- und Opalfolien zeichnen sich durch einzigartige Farbspiele aus. Hier spielt der Lichteinfall eine entscheidene Rolle.
  • Metallic
    Metallicfolien bestechen durch eine glänzende, teils spiegelnde Oberfläche. Als Besonderheit gibt es Metallicfolien, die doppelt gepresst eine matte Optik bekommen.
  • Flock
    Flockfolien zählen auch zu den dickeren Folien und haben eine samtige Oberfläche. Für filigrane, kleine Designs sind sie nur bedingt geeignet.
  • Glow in the Dark
    Glow in the Dark Folien machen genau das, sie leuchten im Dunkel. Während es sie anfang nur in grün/gelb gab, sind mittlerweile auch schon andere Farbtöne auf dem Markt.
(1. Reihe: Designfolien, Glitterfolien, Hologrammfolien, 2. Reihe: Metallicfolien, Flockfolien, Glow in the Dark – Folien)

Sonstige Folien

Aber natürlich gibt es noch mehr!
Das sind meist Folien die eher nicht zu den klassischen Flex- oder Vinylfolien zählen, weil sie ganz eigene Eigenschaften haben bzw. nicht unbedingt dekorativ genutzt werden.

Zu diesen Folien zählen unter anderem folgende:
  • Adhäsionsfolien
    Adhäsionsfolien kommen ohne Kleber aus und sind damit unendlich nutzbar. Sie eignen sich aber nur für glatte Oberflächen wie Glas oder Keramik.
  • Schablonen- bzw Stencilfolien
    Schablonen- und Stencilfolien werden nicht direkt verpresst, sondern dienen als Grundlage für weitere Bastelprojekte. Sie kommen z.B. bei der Siebdrucktechnik zum Einsatz.
  • Heißprägefolien
    Heißprägefolien allein haben keine Funktion. Sie können nur in Kombination mit einfarbigen Flexfolien oder einer Basis aus reiner Klebefolie genutzt werden.
  • Transferfolien bzw. Masks
    Transferfolien gibt es in verschiedenen Stärken. Sie sind transparent, mehrfach verwendbar und dienen nur dazu um deine Motive zu übertragen. Wichtig: Transferfolien für Flexfolien eignen sich nicht für Vinylfolien und umgekehrt!
  • Silikonfolien
    Mit Silikonfolien kannst du z.B. bei Socken diese Rutschstopper anbringen. Sie gehören auch zu den dickeren Folien. Außerden ist sie bedingt dehnbar.
  • Reflektorfolien
    Reflektorfolien machen genau das, was ihr Name auch sagt: sie reflektieren das Licht. Somit sind sie perfekt für Outdoorkleidung geeignet.
  • Glasdekorfolien
    Glasdekorfolien werden auch oft Milchglasfolien genannt. Sie haben eine milchige Optik oder Muster und sind leicht transparent.Vorrangig kommen sie auf glatten Oberflächen wie Fenster und Spiegel zum Einsatz.
Die Liste ist mit Sicherheit nicht vollständig, aber gibt dir hoffentlich einen guten Überblick über das was es außerdem Vinyl und Flex noch so gibt. Und was für dein Projekt hilfreich wäre.
(Links: verschiedene Transferfolien / Masks, Mitte: Stencilfolie, Rechts: Adhäsionsfolie)

Was nutzt du für dein nächstes Projekt: Vinyl oder Flex?

Nun da du einen Überblick hast, bist du dran! Fehlen dir noch Dateien zum Üben und Ausprobieren?
Dann habe ich hier eine kleine Auswahl für dich.

Fast alle meine Dateien funktionieren sowohl für Flex- als auch Vinylfolie. Die Größe ist hierbei entscheidet. Im Zweifelsfall nutze keine Vinylfolie, wenn du sehr klein arbeitest. Oder mache vorher unbedingt einen Test, ob die Folie sich für deine Zwecke eignet.

Tribal „Phoenix“ – Plotterdatei

3,50 

Kein MwSt-Ausweis gemäß § 19 UStG.

Anker „Splash“ – Plotterdatei

4,50 

Kein MwSt-Ausweis gemäß § 19 UStG.

Tribal „Libelle“ – Plotterdatei

3,50 

Kein MwSt-Ausweis gemäß § 19 UStG.

OneLine „Blumen“ – Plotterdatei

3,50 

Kein MwSt-Ausweis gemäß § 19 UStG.

Basics „Herzen“ – Kreativdatei

3,50 

Kein MwSt-Ausweis gemäß § 19 UStG.

Basics „Kränze“ – Kreativdatei

6,75 

Kein MwSt-Ausweis gemäß § 19 UStG.

Hase im Kranz – Kreativdatei

3,90 

Kein MwSt-Ausweis gemäß § 19 UStG.

Floral „Ginkgozweige v3“ – Plotterdatei

3,90 

Kein MwSt-Ausweis gemäß § 19 UStG.

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