Filigran Plotten mit Folien – Tipps & Tricks
Filigran zu plotten ist nicht so schwer wie du denkst
Du möchtest gerne filigran plotten, aber traust dich nicht sorecht? Oder du hast es schon mehrmals versucht, aber es will einfach nicht so klappen? In diesem Artikel gebe ich dir ein paar Tipps & Tricks mit auf den Weg, wie die Chancen steigen, dass du erfolgreich bist.
Bevor wir starten noch ein kleiner Hinweis vorweg: sofern nicht anders gekennzeichnet wurden alle Geräte & Materialien
von mir selbst erworben. Die Nennung von Marken stellt also keine Werbung dar, sondern ist rein informativ.
Allgemeine Hinweise
Egal wie erfahren man ist (oder auch nicht), es gibt immer wieder Momente wo Altbewährtes nicht funktioniert. Folien lassen sich dann nicht richtig schneiden oder entgittern. Während es bei größeren bzw. flächigen Motiven eher selten ist, können filigrane Designs ganz schnell zur Herausforderung werden.
Oder eben auch zu jeder Menge Frust führen.
Ich selbst liebe filigrane Designs und habe schon so einige umgesetzt. Meine Tipps für dich sind also alle erprobt. Trotzdem gibt es aber keine Garantie, dass es bei dir damit auch problemlos funktioniert.
Denn oftmals ist es immer ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.
Wichtig ist, dass du mit Geduld und Ruhe an deine Motive gehst.
Mit schnell ist da nichts. Nur im äußerst seltenen Idealfall.
Ja, den gibt es tatsächlich. Aber eben nicht so häufig.
Außerdem spielt die Wahl der Folien eine große Rolle.
Denn nicht jede Folie ist für filigrane Designs geeignet.
Außer du liebst die Herausforderung. Dann kannst du dich natürlich auch an Folien wagen, die es noch etwas spannender machen. Aber sag nachher nicht, dass ich dich nicht gewarnt hätte.
Zum Thema Folien findest du weiter unten einen extra Abschnitt, wo ich dir erkläre was du da beachten solltest.
Das solltest du beim Plotten beachten
lch bin tatsächlich jemand, der gerne mal den Schnitttest weglässt. Je nach Motiv ist das durchaus ok, weil man dann einfach nochmal nachschneidet.
Bei filigranen Motiven, besonders wenn sie etwas größer sind, solltest du das aber definitiv NICHT ignorieren.
Standardmäßig wird ein @ geschnitten. Das ist aber leider nicht aussagekräftig, weil es ansich zu perfekt ist und aus einem zusammenhängenden Element besteht.
Wenn du z. B. Dateien wie meine Wortspiele schneidest, hast du ganz viele kleine einzelne Elemente. Zum Testen solltest du dir da immer wenigesten 2-3 Wörter rausnehmen und die testen.
Erst wenn das klappt, dann ist die Chance groß, dass auch das gesamte Design gut geschnitten wird.
Es kann aber trotzdem vorkommen, dass partiell einige Stellen nicht optimal sind. Das hängt dann aber wieder mit der Folie oder auch deiner Schneidematte zusammen.
In dem Zusammenhang ist natürlich auch ein scharfes Messer von Vorteil. Wobei ich auch äußerst selten meine Messer wechsel. Es ist also kein Hauptargument, wenn etwas mal nicht klappen solle.
Ein weiterer Punkt ist das langsame Schneiden. Wenn du mit dem Plotter nur so über die Folie rast, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass etwas nicht richtig geschnitten wird oder schlichtweg einfach mit rausgenommen wird.
Bei Elementen, die später sowieso nicht mehr gebraucht werden, ist das kein Problem. Bei allen anderen schon.
Hat dein Design außerdem noch dünne Spitzen kann es passieren, dass sich das Messer dort verhakt und diese Teile rauslöst, da es ja ohne Absetzen drumherum fährt.
In dem Fall bietet es sich an den Überschnitt zu aktivieren – sofern dein Gerät dies anbietet.
Oftmals ist es ein Zusammenspiel dieser Faktoren die entscheidend sind. Und nur weil beim letzten Mal gewisse Einstellungen geklappt haben, heißt es nicht, dass sie beim nächsten Mal keine Probleme machen.
Denn tatsächlich spielen auch die Umgebungstemperatur und die Farbe einer Folie eine Rolle. Aber auch der Hersteller, da die Zusammensetzung eine andere sein kann.
Eine normale, einfarbige Flexfolie kann somit auch schon zur Herausforderung werden.
So entgitterst du am Besten
Ich persönlich liebe ja filigrane Motive, weil es a) angenehmer zu tragen ist und b) einfach netter aussieht, als so ein blockhaftes Design. Dadurch weiß ich mittlerweile auf was ich achten muss, damit es relativ problemlos geht.
Fälle wo man laut vor sich hinflucht gibt es aber trotzdem immer wieder mal. So ganz drum herum, wirst du also auch nicht kommen. Manchmal ist auch einfach nur der Wurm drin. Was einen Tag nicht klappt, funktioniert dann den nächsten Tag.
Egal ob du mit Flex- oder Vinylfolien arbeitest: hebe deine Entgitterreste vorerst auf. Zumindest bei größeren Stücken, die scheinbar problemlos zu entfernen gingen.
Denn da kann sich manchmal ein Teil drin verstecken, was doch noch gebraucht wird.
Gerade bei Vinyl passiert das oft. Da ist es auch von Vorteil es nicht gleich zu zerknüllen, sondern erstmal flach neben dir abzulegen.
Und auch hier gilt: in der Ruhe liegt die Kraft. Gerade bei Vinyl.
Hilfslinien
Je nach Design setze dir in deinem Plotterprogramm Hilfslinien. Wie du die setzt ist dabei egal, sie sollten nur das eigentliche Motiv nicht beeinflussen.
Besonders bei großen Mandalas oder meinen Wortspielen ist dies von nutzen. So kannst du nämlich bewusst kleine Bereich abarbeiten und brauchst nicht überall gleichzeitig zu gucken, ob alles korrekt entgittert wird.
Von Innen nach Außen
Entgitterst du erst außen rum, dann kann es passieren, dass du später immer wieder Elemente deines Plotts löst, wenn du versuchst die Innenteile zu entfernen.
Deswegen versuche zuerst die Innenteile zu entfernen. So bleiben deine Außenkonturen an Ort und Stelle und es verschiebt sich nichts. Gerade bei Vinyl ist dies ratsam.
Natürlich geht dies aber nur, wenn du deine Schnittlinien auch sehen kannst. Das ist ja leider nicht bei allen Folien der Fall.
Negativ Entgittern
Diese Methode geht nur für Vinyl. Um negativ zu Entgittern überträgst du dein Design bereits auf Übertragungsfolie, ziehst den Träger dann ab - eventuell erstmal auch nur teilweise - um dann alles, was nicht benötigt wird, zu entfernen. Ich persönlich nutze negatives Entgittern nicht. Das ist für mich nervenaufreibender, als das normale Entgittern, da ich zu sehr kleben bleibe. Einmal nicht aufgepasst, hat man die Hand auf die Folie gelegt und schon klebt alles an dir, statt auf dem Träger.
Spitzer Winkel
Teile der Folie die du entfernst und die etwas größer sind, solltest du immer in einem möglichst spitzen Winkel abziehen. Das heißt so flach wie möglich. Denn damit ist die Chance geringer, dass du andere Elemente mit abziehst, die eigentlich auf der Folie verbleiben sollten.
Ein weiterer Vorteil ist, dass du sofort siehst, ob sich alles wie gewünscht löst oder noch etwas hängen bleibt. Dann kannst du gezielt dort mit deinem Entgitterwerkzeug nachhelfen.D
Folien- Empfehlungen
Alle Folien die sehr dünn sind, eignen sich besonders gut für filigrane Dateien. Dort hat das Messer dann weniger Schwierigkeiten auch kleine Elemente zu schneiden. Außerdem ist die Chance geringer, dass sich das Messer am Material verschluckt bzw. hängen bleibt.
Eignen tun sich daher normale Flexfolien in einfarbig. Je nach Hersteller gibt es hier aber auch Unterschiede!
Aber auch Folien wie die DuoMetallic/SoftMetallic (Name ändert sich je nach Hersteller) oder viele Eigenproduktionen funktionieren super.
Bei Vinyl solltest du zudem darauf achten, dass die gewählte Folie eine sehr hohe Klebkraft hat. Hat sie dies nicht, ist es kleinen, einzelnen Elementen nicht möglich ausreichend Haftung aufzubringen. Das Messer würde sie dann schlichtweg beim Schneiden mit herausziehen.
Im Bereich Vinyl nutze ich sehr gerne die Oracal 951 in metallic. Aber vorsicht, sie ist wirklich sehr dünn und stark klebend. Klebt hier etwas übereinander, dann ist es meist nur schwer voreinander zu trennen.
Die folgenden Folien solltest du vermeiden. Besonders wenn es sich um viele einzelne Elemente beim Design handelt. Ist es ein eher zusammenhängendes Design mag es trotzdem funktionieren. Aber sehr viel Geduld musst du so oder so mitbringen.
Vorsicht bei diesen Folien
Holographic – schnippst gerne weg, wegen geringerer HaftungOpal – durch die Doppelschicht oft eine Herausforderung
Flock – durch die Flauschschicht gehen kleine Elemente verloren
Glitter – Details bzw. Schnittlinien nicht sichtbar
Glow in the Dark – zu geringe Haftung auf dem Träger
Allgemein eignen sich alle dickeren oder steifen Folien weniger für filigrane Designs. Entweder weil du Schwierigkeiten haben wirst dein Design zu sehen, um es gut Entgittern zu können, oder aber weil es technisch nur bedingt möglich ist, dieses dann entsprechend dünn zu schneiden.
Gerade bei Flock werden dann Abstände auch gerne mal viel geringer.
Jetzt bist du dran mit filigran Plotten!
Hier habe ich dir eine kleine Auswahl von Dateien aus meinem Shop für dich zusammengestellt. ♥
Damit kannst du dann direkt loslegen, wenn du dich jetzt dafür bereit fühlst. Du findest aber noch viel mehr Designs bei mir. Besonders in den Kategorien "Wortspiel" und "Sleeves & Mandalas" solltest du zu allen möglichen Anlässen fündig werden.
Viel Spaß beim Ausprobieren und gutes Gelingen!
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