Jeder der auch nur irgendwie kreativ tätig ist, kennt das Problem, dass wirklich überall irgendetwas rumliegt, was zum Hobby gehört. Vielleicht hat man das Glück und sich irgendwo eine kleine Ecke im Haus oder der Wohnung abgezwackt, aber im Allgemeinen wird jedes Stück freier Platz genutzt, um noch mehr Material und Werkzeug zwischen zu lagern.
Mit einem eigenen Kreativzimmer sind dann plötzlich all diese Probleme vorbei. Man hat einen Raum nur für sich, kann das Chaos hinter verschlossener Tür verstecken und braucht nichts wegräumen, weil Besuch oder irgendein Anlaß ansteht.
Und nun endlich habe ich auch so ein Kreativzimmer! ♥
Sommer 2016
Seit über einem Jahr schreibe ich nun schon Anleitungen für die VBS Hobby GmbH, schreibe eigene Anleitungen und erstelle Dateien, arbeite mit Holz, dekoriere Kekse und tobe mich auf alle erdenklichen Weisen kreativ aus. Das bededeutet, dass sich eine Vielzahl von Werkzeugen und Materialien bei mir tummeln.
Irgendwann kommt dann der Punkt wo sich überall Kisten stapeln und man nicht mehr weiß, was man überhaupt hat – oder auch nicht.
Seit Längerem hatten wir schon rumgesponnen einen größeren Raum, der quasi nur als Rumpelkammer diente, für diesen Zweck umzuräumen. Erstmal irgendwie nur so als Zwischenlösung, um dem Chaos Herr zu werden. Der Raum selbst war schon mein Kinderzimmer, das Zimmer meines Bruders, Schlafzimmer meiner Eltern, Dachboden und eben jene Rumpelkammer. Hatte also schon einiges mitgemacht.
Also ging es los mit entrümpeln und planen wie man das Zimmer nutzen möchte bzw. was man alles machen müsste. Alte Häuser haben da ja immer so ihre Problemzonen. Dazu kommt, dass alte Bauernhäuser früher einfach nach gut dünken und nicht mit rechten Winkel etc gebaut wurden ;)
Das Fenster hatte bereits seine besten Tage hinter sich. Der Teppichboden war nicht super, würde aber seinen Zweck erfüllen. Isoliert war der Raum auch nicht wirklich und die Wandmalerei(natürlich von mir gemalt) aus meines Bruders Kinderzimmertagen war auch noch da… nun gut. Packen wir es an!
Herbst 2016
Voller Elan fing ich an die Wände zu streichen und die Palmen zu verstecken. Aber erst nur zum Teil, denn für die Dachschräge wurde geplant, dass das alte Fenster ersetzt und ein Zweites, für mehr Licht, neu eingesetzt werden sollte.
Wie es der Zufall so wollte hatte sich meine eine Tante damals auch gerade eine neue Küche gekauft und ich konnte einen Teil der Küchenmöbel mit großen Arbeitsflächen für mich abgreifen. Meine andere Tante wollte ebenfalls einen Schrank loswerden und den hab ich mir dann auch gleich gegriffen. Möbel hatte ich also schon mal und die wurden dann auch gleich platziert. Besser geht es ja eigentlich nicht :D
Dann hieß es warten auf den Fensterbauer. Wenn man viel in Eigenregie macht, muß man sich ja nach den Leuten richten, die einem zur Hand gehen.
Bevor es dann losging die Fenster einzubauen, wurde dann noch beschlossen, die Dachschräge gleich noch mit zu isolieren. Ist bei alten Häusern ja immer so eine Sache. Das heißt die Wand wurde vorgezogen (wat ein Glück, dass ich noch nicht gestrichen hatte! ;)). Also musste die Heizung raus und ratzbatz waren dann zwei große Löcher – im November – im Dach. Glücklicherweise machte das Wetter mit und auch das Haus zeigte sich gnädig. Also waren die neuen Fenster ruckzuck eingebaut und plötzlich war das ehemals dunkle Zimmer so hell!
2017
Immer wie es die Zeit erlaubte wurde dann an der Fensterverkleidung und der Isolierung gearbeitet. Bei alten Häusern gleicht kein Winkel dem anderen, Abstände sind generell IMMER unterschiedlich und überhaupt misst man lieber dreimal mehr, als einmal zu wenig.
In diesem Zuge und durch das Versetzen der Wand, wurden auch neue Pläne wegen der Elektrik gemacht. Wer auch so ein Hobby-Elektroniker zu Hause hat weiß, dass das manchmal echt eine Herausforderung ist ;) Da wird dann lieber eine Steckdose zuviel, als zu wenig neu eingebaut und Kabel neu verlegt und und und… Zwischendurch tauchen dann mal Kabel auf, von denen man gar nicht mal mehr weiß welchen Zweck die hatten, geschweige denn, ob die überhaupt noch angeschlossen sind!
Irgendwann kam dann der Punkt das vorhandene Tapeten schon hier und da beschädigt waren und der Teppichboden alles andere als ansehnlich wurde… hmpf! Da wurde dann beschlossen, dass das kurzerhand auch erneuert werden sollte. Wenn man eh schon bei ist…
Es folgte eine Zeit in der es aufgrund der Elektronik nur recht schleppend vorran ging, aber manchmal lässt sich das auch einfach nicht ändern.
Das Jahr verging, aber sorecht ging nichts vorwärts. Linoleum und neue Tapeten lagen schon seit März rum… die Möbel standen im Weg und irgendwie hatte man das Gefühl das nichts fertig werden würde. Es wurde hier ein bisschen gemacht, dann dort ein bisschen, aber insgesamt hatte man den Eindruck da kommt kein Ende in Sicht. Vom fertigen Kreativzimmer noch keine Spur!
Irgendwann im Oktober war das Zimmer dann soweit, dass der neue Fußboden drin, die Wände tapeziert, die Decke und Fensterrahmen gestrichen waren. Und trotzdem war es noch nicht endgültig fertig. Immer noch die Elektrik! Jaja…
Das Tapezieren habe ich selbst übernommen… ob ich nochmal eine Dachschräge in einem alten Haus angehe, weiß ich aber nicht. Absolut nicht zu empfehlen. Wie zuvor bereits erwähnt: lieber dreimal mehr nachmessen!
Dann war auch das geschafft und es fehlten nur noch Fitzelarbeiten. Aber auch die brauchen bekanntlich Zeit. Und wischendurch wurde das Zimmer dann doch noch mal wieder Abstellkammer.
Januar 2018
Und dann endlich Anfang diesen Jahres war es fertig: mein ganz eigenes Kreativzimmer. Die Steckdosen waren verkabelt, die Deckenlampe funktionstüchtig, die Heizun angeschlossen! Ehrlich… nach so langer Wartezeit, mit immer wieder neuen Herausfoderungen und “Umplanungen” ein tolles Gefühl.
Also wurde einmal ordentlich durchgewischt, die Möbel hingestellt und aufgebaut und dann konnte eingeräumt werden…. was dann auch noch mal gut einen Monat gedauert hat ;)
Auch wenn es zwischendurch doch manchmal echt anstrengend und nervenaufreibend war, bin ich froh über all die Änderungen. Denn so habe ich nun ein komplett neues Zimmer ohne irgendwelche Notlösungen. ♥
Das fertige Kreativzimmer
Und so sieht es nun eingeräumt und “fertig” aus!
Also vorläufig ;)
Ein paar Sachen müssen noch verstaut werden oder – wie der Drehstuhl – sind nur zwischengelagert, 1-2 Regale fehlen noch und mit der Zeit wird es vermutlich noch hier und da optimiert…. aber im Großen und Ganzen ist es nun komplett.
Wow, Du Glückskind,
liebe Anne,
auch wenn es ein längeres Projekt war, ich finde, es hat sich mehr als gelohnt. Ein wundervoller kreativer Ort. Herzliche Glückwünsche
Lieben Gruß
Vielen lieben Dank, werte Burgherrin! ♥
Ich freue mich auch riesig über mein Zimmer, wo jetzt alles auf einem Haufen ist, man ungestört arbeiten kann und auch endlich vernünftig Platz hat.