Drei Versuche hat jeder…
auch wenn das nicht ganz stimmt. Genau genommen gab es zwischendurch noch zwei andere Fondant-Kreationen.
Zum einen eine kleine Torte zu einem 85. Geburtstag und dann noch ein paar Oster-Cupcakes. Irgendwie muß man jetzt ja den ganzen Fondant verbrauchen! :D
Nachdem meine Mutter eine Fondanttorte haben wollte, war meine Tante der gleichen Meinung. Ihr eigentlicher Wunsch war etwas mit Rosen, aber wer sie kennt, der weiß, dass das nicht passt. Also musste was Schwarzes mit Orchideen her. Ideen zu haben ist immer schön und gut, aber man muß es natürlich auch umsetzen können. Oder wissen wie.
Also als Erstes wieder einmal recherchieren, wie genau man denn Orchideen aus Blütenpaste kreiert. Allzu schwierig sah das nicht aus, aber es wurden immer extra Ausstecher verwendet. Da ich mir diese für eine einmalige Sache nicht anschaffen wollte, wurden kurzerhand ein paar Schneidvorlagen selbst erstellt. Und dann ging es auch schon los!
Um ein bisschen Abwechslung zu haben wollte ich aber auch zwei verschiedene Orchideensorten herstellen. Als erstes habe ich mit den Cattleyen beschäftigt. Dazu habe ich zuerst die Blütenstempel gefertigt, auf nen Zahnstocher befestigt und etwas trocknen lassen, damit sie formstabil bleiben.
Anschließend wurden die Blütenblätter ausgeschnitten, ein wenig mit Zuckerkleber bepinselt und auf mit Alufolie bedeckte Tassen übereinander gelegt. Die Mitte wurde dann erneut mit Zuckerkleber bepinselt und dort dann, mitsamt dem Zahnstocher, der Blütenstempel durchgestochen.
Weiter gings mit der Phalaenopsis. Auch hier habe ich zuerst den Blütenstempel vorbereitet (ohne Zahnstocher). Der war allerdings etwas komplizierter, da er sich in mehrere Richtungen biegen muß. Aber Alufolie ist ein hilfreicher Freund bei solchen Sachen. Dann die Blütenblätter ausgeschnitten und abermals auf Tassen mit Alufolie drapiert.
Die Idee war den Zahnstocher nun vorsichtig durch die Blütenstempel zu schieben und dann auf dem Rest zu befestigten. Fehlanzeige! Die Masse war bereits zu hart und somit passierte das Unvermeidbare: Teile brachen ab. Mit Müh und Not und jeder Menge Zuckerkleber und Alufolie, hab ich dann zwei aber doch noch einigermaßen drapiert bekommen. Und eifrig gehofft, dass das auch alles später halten wird. Bei der dritten Phalaenopsis habe ich den Blütenstempel erneut ausgeschnitten und mit der weichen Masse gearbeitet. Dies musste dann noch entsprechend stabilisiert werden.
Danach wurden die Orchideen für zwei Tage zum Trocknen bei Seite gestellt. Auch wenn der Drang groß war, hab ich sie nicht angerührt ;p
Ein Tag vor dem eigentlichen Geburtstag wurde dann der Rest in Angriff genommen. Den Kuchenteig habe ich in zwei Portionen gebacken, um gleich zwei Böden zu erhalten und mir das Durchschneiden zu ersparen. Da aber entschieden wurde, dass der Kuchen schräg werden sollte, musste doch ein Messer ran. Der abeschnittene Teil wurde dann verkehrt herum einfach wieder raufgesetzt, um nichts wegzuschmeißen. Als Füllung diente eine Puddingcreme.
Während ich der Puddingcreme etwas Zeit gegeben habe, um fest zu werden (damit es ohne Ring nicht gleich alles wegläuft), habe ich mich wieder den Orchideen gewidmet. Mit Puderfarbe habe ich die entsprechenden Stellen mit Rot, Grün und Gelb eingefärbt. Anschließend habe ich die Orchideen vorsichtig von der Alufolie gelöst. An den Stellen wo sehr viel Zuckerkleber verwendet wurde, war die Sache noch sehr weich. Glücklicherweise aber auch stabil genug um bereits bewegt zu werden. Die Orchideen wurden dann so weggestellt, dass Luft an die noch klebrigen Stellen gelangen konnte.
Anschließend wurde die Tortenbasis komplett mit Ganache überzogen und kleine Unebenheiten ausgeglichen. Und dann folgte der Teil, der fast dazu geführt hätte, dass die Torte im Müll gelandet wäre :p
5 Versuche habe ich gebraucht, um die Torte mit dem Fondant einzudecken. Da ich nur begrenzt schwarzen Fondant hatte, musste die Masse entsprechend ausgerollt werden. Was dazu führte, dass diese recht dünn wurde. Ansich nicht schlecht, aber – da ohnehin schon sehr weich – riß der Fondant immer wieder beim Versuch die Torte einzudecken. Egal wie, immer wieder fehlte irgendwo etwas oder war beschädigt. Glücklicherweise war niemand in der Küche oder hat genervt, wäre nicht gut ausgegangen.
Der 5. Versuch war dann erfolgreich und klappte auch nahezu perfekt. Übung macht den Meister, oder so!
Damit war dann quasi alles vorbereitet und es konnte an das Dekorieren gehen. Neben den Blumen hatte ich auch bereits kleine Schmetterlinge vorbereitet. Bevor die Orchideen drapiert wurde, habe ich vorne, hinten und an beiden Seiten noch jeweils ein kleines Ornament mit Zuckerguß aufgemalt. Als Letztes wurden die Schmetterlinge dann aufgeklebt. Und fertig.