Aus der Küche, Tortendekoration

Grüne Orchideen und Schokolade

Grüne Orchideen und Schokolade

Grüne Orchideen und Schokolade passt nicht? Passt wohl! :D
Auch wenn es schon eine Weile her ist, stand Ende April wieder eine Torte für meine Tante an – eine der wenigen Personen die sich immer total darüber freut, wenn man ihr solche als Geschenk vorbeibringt. Da sie null Ansprüche stellt, habe ich somit auch totale Freiheit was und wie ich es mache. Also immer eine gute Gelegenheit wieder Neues zu testen. Wobei das ja schon Standard bei meinen Tortenprojekten ist ;)

Vor zwei Jahren hatte sie bereits eine Orchideen-Torte von mir bekommen. Orchideen deshalb, weil es ihre Lieblingsblumen sind und Schokolade, weil… Schokoladenkuchen geht immer!
Anfang dieses Jahr hatten wir mal darüber gesprochen, dass ich die Orchideen von damals mittlerweile total klobig finde und man vieles verbessern könnte. Sie war anderer Meinung, also stand für mich fest, das es wieder Orchideen sein mussten.
Außerdem möchte sie gerne die Blüten immer aufheben, daher sollten es dieses Mal auch gedrahtete Blumen werden.

Mittlerweile sind die Blüten der letzten beiden Torten aber auch Opfer von Feuchtigkeit geworden. Mal gucken wie lange diese dann durchhalten… aber nächstes Jahr gibt’s ja bestimmt wieder neue Blumen.

Nun denn, genug davon. Fangen wir an!

Die Torte

Auch wenn ich natürlich zuerst die Orchideen vorbereitet hatte, so arbeiten wir im Bericht erstmal die Torte selber ab. Geht auch ganz schnell ;)

Da meine Tante Fan von dunkler Buttercremetorte ist, sollte es ganu das werden, aber trotzdem mal nicht 08/15. Also habe ich im Netz nach passenden, neuen Rezepten gesucht. Für den Boden habe ich das Rezept vom Turtle Chocolate Layer Cake genommen, allerdings war ich beim Zucker etwas sparsamer. Es war zwar schon eine passende Karamelbuttercreme mit dabei, die hatte mir aber nicht ganz zugesagt, so dass ich mich dann für diese Variante entschieden habe.

Den Teig für den Boden habe ich dann in 3 Etappen gebacken, so dass ich mir später das Durchschneiden umgehen konnte.

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Danach kam dann das übliche Füllen und Stapel, mit Ganache einschmieren und mit Fondant eindecken.

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Wobei es dieses Mal mit dem Fondant so gar nicht klappen wollte. Ich bin mir nach wie vor nicht sicher woran es lag (es war nicht wirklich zu warm oder feucht etc), aber es gab sofort die typische Elefantenhaut, Risse und ließ sich schlecht verarbeiten… dabei war das der gute Premium Fondant der Cake Company. Mit dem hatte ich bereits vorher gearbeitet und keine dieser Probleme gehabt.
Vorher war es allerdings immer nur Weißer gewesen, also war evtl. die Farbe schuld? Ich weiß es nicht. Dazu kam, dass mir zum ersten Mal bewusst geworden ist, wie uneben unser alter Holztisch ist. Da wird weder Fondant noch Kekse gleichmäßig hoch…

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Aber da es eh verdeckt werden sollte, hab ich mich kurz geärgert und es dann so akzeptiert. Zeit lief eh davon, weil ständig spontan Pläne geändert wurden!

Die Orchideen

Wie damals, hatte ich auch dieses Mal keine Ausstecher zur Hand. Bei der ersten Orchideentorte habe ich mir gesagt, dass ich keine Ausstecher kaufe, die ich nur einmal benutze… Jaja, hätte man das gewusst. Aber es ging auch so, denn meine Vorlagen habe ich nach wie vor. Und die kamen auch dieses mal wieder zum Einsatz.
Ist zwar etwas mühsamer, aber führt auch zu einem vernünftigen Ergebnis.

An dieser Stelle sei gesagt, dass ich Freund Google erstmal nach der Anatomie der Orchideenblüten befragt habe, damit ich auch die fachlich richtigen Begriffe verwende ;)
Bei den Cattleya braucht man ja drei lange, schmale Kelchblätter und 2 breitere Kronblätter. Mit Letzteren habe ich dann angefangen. Blütenpaste dünn ausgerollt, Vorlage aufgelegt, mit dem Messer an den Kanten lang und dann noch einmal durchgeschnitten.
Dann vorsichtig den Draht reingeschoben (vermutlich eh zu weit ;) ), die Ränder ausgedünnt und mit einem Zahnstocher noch etwas Struktur gegeben. Während das getrocknet hat, kam ein Teil der Lippen dran, da diese ebenfalls vortrocknen bzw antrocknen mussten, bevor ich damit weiterarbeiten konnte. Das wurde einfach frei Hand modeliert.
Für die zweite Hälfte der Lippe kam dann wieder eine Vorlage zum Einsatz, wurde wie zuvor auf Blütenpaste aufgelegt, ausgeschnitten, eingeschnitten, der Draht reingesteckt und dann vorsichtig am unteren Ende ausgedünnt und gewellt.

Als Letztes folgten dann die Kelchblätter, ebenfalls nach dem gleichen Prinzip. Und ja, man sieht den Draht, weil a) zu weit durchgeschoben und b) am Ende zu dünn ausgerollt.
Für den ersten Versuch trotzdem ok, wie ich finde.

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Die Blüteneinzelteile hab ich dann ausreichend durchtrocknen lassen. Danach ging es dann an’s Anmalen. Wirklich einen Plan hatte ich hier nicht, hatte aber wohlweißlich ein paar Orchideenbilder als Anregung ausgedruckt. Grün stand fest, alles andere war „gucken wir mal was bei rumkommt“.
Mit Pinsel, Schwamm und Farben wurde dann solange rumgemalt und getupft, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war.

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Dann kam der für mich schwierigste Teil: das Zusammenbinden!
Wenn die Einzelteile so vor sich hinklappern, sieht man ja schon irgendwie alles zerbrechen und bei den ersten beiden Orchideen hab ich mir auch ordentlich die Finger verrenkt, aber irgendwann kriegt man dann den Bogen raus und es läuft einigermaßen flüssig.

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Anschließend gab es dann noch ein paar Blätter und sogenannte Filler-Blüten, die ich ohnehin auch schon mal ewig testen wollte. Ganz hab ich den Dreh bei denen zwar noch nicht raus, aber wir üben ja noch ;)

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Die Fertigstellung

Die essbare Spitze hatte ich ebenfalls schon ein paar Tage vorher vorbereitet, aber dann noch zusätzlich etwas abgepudert, damit es ein wenig edler wirkt… ist aber letzten Endes kaum aufgefallen ;)
Dann wurde sie mit Augenmaß halbiert und an die Torte geklebt. Dazu habe ich immer etwas Zuckerkleber auf meinen Finger gegeben und das direkt an der Torte dünn verteilt.

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In Ermangelung dessen, dass ich keine Ahnung habe wie Draht-Zuckerblumen korrekt in die Torte kommen, habe ich mit Trinkröhrchen gearbeitet. Alles was ich weiß ist, dass der Draht nie direkt in die Torte darf – macht auch Sinn -, weswegen das Trinkröhrchen klein geschnitten und unten mit einem Fondantpropfen „versiegelt“ wurde.
Das wurde dann in der Torte versenkt und nach und nach die Blüten und Blätter mit der Zange irgendwie befestigt. Wie gesagt, keine Ahnung gehabt… ich war nur froh, dass alles gehalten hat ;)

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Das Resultat

Und so sah dann das fertige Törtchen aus…

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bzw. so nach dem Anschnitt ;)

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