Auch wenn ich – ehrlich gesagt – meine Chancen bei Wettbewerben eher als gering einschätze, so hat es mich doch gereizt mein Glück zu versuchen. Und da kam der Cake Queen Wettbewerb der Cake Company wie gerufen, denn hier braucht man nicht durch halb Deutschland reisen, sondern kann bequem von Zuhause aus teilnehmen. Man hat also nicht allzu viel zu verlieren und auch die Kosten halten sich in Grenzen.
Aber damit ist es ja noch längst nicht getan, denn zuerst einmal gilt es ja sich für eine der Kategorien zu entscheiden und etwas zu finden, was man dann thematisch umsetzen möchte. Da hätten wir dann aber auch schon ein ziemlich großes Problem, denn Ideen hab ich ja bekanntlich Tausende. Nach langem Hin und Her habe ich mich dann dafür entschieden ein Motiv zu nehmen mit dem ich vertraut bin. Also meinen Ordner mit Skizzen und vorherigen Projekten durchgestöbert, bis letzten Endes die Wahl zwischen dem Mond und dem Drachen war. Da ich ja aber immer nach Herausforderungen suche, erschien mir der Mond etwas zu einfach *hust* und somit wurde es denn der Drache. 1. Hürde war somit geschafft :D
Da es in diesem Fall kein Geburtstag anstand und ich auch in aller Ruhe an diesem Projekt arbeiten wollte, hatte ich mich für eine Rice Krispies-Masse als Grundlage entschieden. Aber auch deswegen, weil ich schon öfter davon gelesen hatte und es unbedingt mal ausprobieren wollte. Rice Krispies zu kaufen war schnell erledigt, nur das mit den Marshmallows hat etwas gedauert – denn wenn du sie brauchst, gibt es sie scheinbar nirgends ;)
Damit nichts ranzig werden kann, wurde statt Butter aber Kokosfett genommen.
Mit der RK-Masse lässt sich eigentlich ganz gut arbeiten, es klebt nur fürchterlich! Vielleicht habe ich auch etwas falsch gemacht, aber letzten Endes bin ich ja trotzdem zum Ziel gekommen.
Die Idee mit den Handschuhen war doof. Haben sich immer selbstständig gemacht, aber auch mit eingefetteten Händen war das nicht so optimal. Egal, wurde ja trotzdem was!
Insgesamt habe ich das Rezept 3x gebraucht und es ist auch nichts übrig geblieben. Den Stab hab ich hinzugefügt, da ich mir nicht sicher war, wie stabil das Ganze letzendlich wird und ich den Drachen zwischendurch nicht ausversehen köpfen wollte.
Letzen Endes kommt man aber schnell zum Ziel, braucht keine zig Böden backen und hat ein recht leichtes, aber stabiles Resultat. Hauptsächlich wird RK-Masse auch für Cake-Topper genutzt, damit diese nicht zu schwer werden. Also ingesamt eine feine Sache.
Als nächstes wurde dann wieder mit Ganache eingestrichen. Bei den ganzen Körperteilen kein leichtes Spiel. Und auch mit weißer Ganache kann ich mich nicht sorecht anfreunden. Anfangs ist die generell klumpig, was aber glücklicherweise wegging, nachdem ich immer bedarfsweise kleinere Mengen nochmals erwärmt zum verflüssigen erwärmt hatte.
Bin mir auch nicht ganz sicher, ob es sinnvoll gewesen wäre die RK-Figur vorher mit dem Messer zu bearbeiten, denn insgesamt war das Resultat auch nach der Ganach noch recht knubbelig – aber man lernt ja immer was ;)
Aber soweit so gut! Als nächstes war der Fondant dran und davor hat es mich ein wenig gegraust…
Zu Beginn hab ich mir erstmal was Einfach auszugesucht und die Wolke unten eingedeckt (mit Fondant der bereits fertig gefärbt war). Da ich bislang wenig unebene größere Teile eingedeckt habe, hab ich das Ganze stückchenweise gemacht. Die Übergänge war zwar nicht perfekt, aber für mich trotzdem ok.
Wer meine Arbeiten ein wenig verfolgt, der weiß dass ich von dem Drachen bereits 4 verschiedene Farbversionen in Holz umgesetzt habe. Neben dem Grün der Lampe, gab es auch schon ne einfachere Version in lila, türkis und rosa. In das rosa Kerlchen, obwohl schon 2013 gefertigt, habe ich mich erst vor Kurzem verliebt, also sollte es rosa werden! Durch Zufall gab es auch gerade ein paar Wiltonfarben bei ebay günstiger und dann auch noch in den Tönen die ich brauchte… es sollte so sein, haha.
Nur leider war ich mit den Farben anfangs nicht soo zufrienden, glücklicherweise hat sich das später dann gegeben. Anfangs ist man doch noch pingeliger, wenn man genaue Vorstellungen und Vorlagen hat. Insgesamt hab ich knapp 1kg Fondant in drei verschiedene Farben eingefäbt, wobei ich bei dem pfirsichfarbenen Teil etwas rumgeaast habe, da es Anfangs zu dunkel war. Aber die Farben eignen sich gut für Blüten, also auch nicht weiter schlimm.
Weiter gemacht habe ich dann mit den Füßen. Erste die Zehen vormodeliert, dann komplett eingedeckt und anschließend die Ballen ausgearbeitet. Bei den Bildern sieht man auch sehr gut, dass die Ganache viel zu knubbelig aufgetragen ist. Hätte definitiv glatter sein können/sollen.
Anschließend folgten der Körper, der Schwanz + helle Unterseite und der Kopf. Letzteres war mit einigem Frust verbunden. Ich glaube es hat gute 10 Anläufe gebraucht, bis es alles einigermaßen vernünftig aussah und nichts eingerissen ist. Eigentlich wollte ich den Kopf von oben eindecken, aber da ich den herabhängenden Fondant nichts gut auflegen konnte, riss dieser ständig, so dass ich dies dann nach 6 Versuchen aufgegeben habe. Letzen Endes habe ich dann von vorne nach hinten gewickelt.
Zwischendurch hab ich dann noch festgestellt, dass ich den hellen Bauchteil vergessen hatte. Uups. Wäre bei weichem Fondant besser gewesen, ging aber am nächsten Tag auch noch recht gut.
Nachdem das geschafft war, erstmal drei Kreuze gemacht und alles Weitere in Angriff genommen. Ein wenig beneide ich ja schon all diejenigen die Airbrush zur Verfügung haben, aber auch wenn ich diese Option nicht habe, so sollte mich das nicht daran hindern etwas mehr Farbe und Struktur ins Spiel zu bringen. Also Alkohol und Farben raus und los geht’s!
Nebenbei wurden dem Drachen auch noch gleich einige weniger spitze Stacheln (is ja noch ein Baby ;) ) , ein paar Schönheitsflecken und Zähne verpasst.
Flügel sollte die Gute ja auch noch bekommen und da sie ja gut durchtrocknen mussten, habe ich sie auch zwischendurch vorbereitet. Ansich ging alles problemlos, bis ich den Mittelteil leicht angehoben hatte, damit es sich später besser befestigen lassen würde. Dabei entstanden dann die ersten Oberflächenrisse, da ich zu lange gewartet hatte. Egal, erstmal trocknen lassen.
Beim rumhantieren sind die dann aber doch komplett gebrochen. Ich habe dann versucht das ganze mit Royal Icing zu kleben, war aber auch erfolglos. Also war der nächste Versuch das gleich direkt am Körper anzukitten… sieht toll aus, oder? ;)
Letzten Endes haben sich die Flügel aber nicht bewährt. Neue Risse entstanden und durch ihr eigenes Gewicht haben sie sich nach unten gezogen. Also Aus Frust kurzerhand alles abgerupft. Lieber kurzen Prozess machen als sich ewig rumärgern. Auch der erste Versuch Augen ging schief. Gerade die Augen sind ja schon wichtig und machen einen Großteil des Ergebnisses aus. Auch dort habe ich die ersten Augen wieder abgepult und später neu versucht.
Habe mich dann erstmal um die restlichen Details gekümmert und hier und dort überall noch ein wenig gepinselt und hinzugefügt. Um der Wolke etwas luftige Textur zu verpassen, habe ich mit Pinsel und Royal Icing überall ein wenig weiß verteilt. Das einheitliche Blau hatte mir nicht so ganz zugesagt.
Zum Abschluß habe ich mich dann nochmal an Augen und die Flügel gewagt und dieses Mal hat es dann auch geklappt. Die Flügel sind dann auch kleiner und dünner ausgefallen und wurden mit einer zusätzlichen Schicht Fondant fixiert. Und auch ein paar Tage später hält alles – auch wenn in meinem Traum alles wieder abgefallen ist ;p
Mit erstaunlicherweise wenig Gefluche ist Kuniberta dann irgendwann nach einiger Zeit endlich fertig geworden <3
Aber ob sie sich mit ihren mikrigen Flügeln jemals in die Lüfte schwingen wird, das bleibt wohl doch etwas fraglich :D