Wie Sonnenblumen, Efeu und Schokolade zusammen passen? Ganz wunderbar!
Der 80. Geburtstag meines Opis stand an und da wurde dann schon rechtzeitig beschlossen, dass ich eine Torte beisteuern möchte (Omi hat aber trotzdem noch ausreichend mehr gebacken ;)). Irgendwann vorher hatte ich dann zusätzlich noch mit meiner Cousine beschlossen, dass wir uns um die Deko, das Einräumen etc kümmern, also gab es mal wieder viel zu planen… Ihr wisst ja, ich plane gerne!
Während man bei Frauen ja recht schnell Themen, Farben etc findet, so ist das bei Herren doch einigermaßen schwierig, damit es a) nicht kitschig wird und b) auch irgendwie passt.
Die Torte sollte dieses Mal ohne Fondant auskommen und einzig mit Schokolade verziert werden. Daraus ergab sich dann braun… und passend zur Jahreszeit kamen noch die Sonnenblumen hinzu. Somit kamen noch gelb und grün hinzu. Eine schöne Farbkombination die neutral ist und auch zu Herren passt.
Na dann mal los!
Kurzer Hinweis noch: da eigentlich kein Bericht geplant war, sind es zum Teil leider nur Handy-Fotos.
Die Torte
Der Sommer war ja insgesamt dieses Jahr eher bescheiden – zumindest zur eigentlichen Sommerzeit. Dass er aber gerade dann zurückkehrt, wenn ich mit Schokolade arbeiten will, das kann ja keiner ahnen!
Aber egal, irgendwie wird das schon.
Die grobe Idee (eckig, drei Etagen, Schokodeko) bestand ja schon länger. Eigentlich war für ganz oben auch eine Schokoschale mit Kirschen, sowie weitere Kirschen als Deko geplant. Aber das wurde leider nichts, weil es gab keine frischen Kirschen mehr und die Schokoschale wollte nicht so wie ich… war eher Schoko-Luftballon-Klumpen.
War aber auch nicht weiter schlimm, weil dann wurde halt umgestaltet, denn glücklicherweise hatte ich Wochen zuvor ein Tutorial für eine Sonnenblume aus Blütenpaste gesehen. Die fand ich so toll, dass ich sie unbedingt machen musste, nicht zuletzt auch, weil ich ja den Geburtstag von meinem Opi im Hinterkopf hatte. Blüten etc waren nicht vorgesehen gewesen, aber egal!
Ich zeig euch hier mal ein paar Zwischenschritte zur Sonnenblume, das Video-Tutorial dazu findet ihr hier.
Es ist zwar viel Kleinkram zu machen, aber das Ergebnis einfach nur schön!
Und gerade für jemanden wie mich der nicht so gerne mit Fondant rumbastelt, lassen sich so Blüten auch ohne großes Fluchen und Fingerkrämpfe herstellen.
Die Sonnenblume war nun also fertig und somit konnte es mit dem Backen dann losgehen.
Für das Innenleben hatte ich mich für Donauwelle entschieden, weil dazu der Schokomantel auch wunderbar passen würde. Da ich es bei kleineren Kuchen schwierig finde sie zu füllen, hatte ich für die oberste Etage aber “nur” einen Schokokuchen gebacken. Sollte ja auch eigentlich nur als Podest für die Schokoschale sein.
Nunja, alles dann wieder fleißig mit Ganache eingestrichen. Damit aber die Oberseiten nicht ganz so langweilig werden würden, habe ich in der mittleren Etage fleißig Muster mit eingearbeitet – oben und unten würden später dran kommen.
Es folgte das Stapeln und Dübeln (hört sich nicht jugendfrei an…), wofür ich dieses Mal aber sehr dicke Trinkhalme genommen haben. Hat mir viel besser als die richtigen Tortendübel gefallen, zumal auch das Schneiden wesentlich einfacher war. Nach dem Stapeln stellte sich dann die Frage wie ich die Sonnenblume am Besten anbringen könnte. Geplant war es sie direkt an der Ecke anzubringen, aber da ist ja bekanntlich wenig Angriffsfläche. Also kurzerhand das Messer genommen und die Ecke abgeschrägt. Noch ein bisschen Ganache rüber, Problem gelöst!
Außerdem hatte ich so gleich was zum Probieren, da ich die Donauwelle nach einem neuen Rezept gemacht habe ;)
Dann folgte der spanneste Teil, das Dekorieren!
Bei meinen Mini-Giotto-Törtchen hatte ich diese Technik ja bereits getestet und für gut befunden, nur sollte es dieses Mal etwas größer werden.
Dazu wurde alles brav ausgemessen und entsprechende Stücken Backpapier vorbereitet. Schokolade mit oder ohne Muster raufgeben, kurz warten bis die Schokolade anzieht und los geht es. Das große Stück war dann aber doch etwas lang, so dass ich panisch nach zwei weiteren Händen zur Hilfe gerufen hatte. Ist dann aber alles gut gegangen.
Da ich Bedenken hatte, dass die filigranen Teile nicht ordentlich fest werden würden, landete die Torte kurzzeitig im Kühlschrank. Das hatte allerdings zur Folge, dass die Schokolade zum Teils fleckig wurde. Doof, aber ließ sich nicht mehr ändern.
Die noch glatten Oberseiten habe ich dann mit Schokolade eingestrichen und den Röllchen verziert. Um die Sonnenblume zu befestigen wurde lediglich ein großer Klecks zähe Ganache genommen und sie saß sofort wie eine Eins!
Es sollten noch Schokoblätter zur weiteren Deko folgen, aber die weigerten sich mangels Erfahrung ebenfalls ein wenig. Letztendlich fanden dann nur Bruchstücke hinter der Sonnenblume Platz. Hätte ich das jetzt nicht erwähnt, wäre das aber vermutlich niemanden aufgefallen :D
Tja und dann war sie fertig!
Die Kekse
Zur Hochzeitsfeier meine Cousine hatte ich damals auch Kekse beigesteuert, als Tischdeko. Meine Omi war so begeistert von den Keksen gewesen, dass sie bereits im Juni angemerkt hatte, dass sie die auch für den Geburtstag haben möchte. Wird doch glatt erledigt.
Nachdem das Sonnenblumen-Thema stand, sollten die Kekse natürlich auch Sonnenblumen werden. Einen schönen Ausstecher zu finden war gar nicht so einfach. Hauptsächlich weil er doch eher groß sein sollte und nicht so fizzelig. Ebay sei dank hab ich dann doch einen gefunden, der mir auf Anhieb zusagte – hatte allerdings doch ne Weile gedauert den zu finden.
Für all jene die dann keinen großen Kekshunger hatten, wollte ich dann auch noch kleine Efeublätter machen.
In letzter Zeit hatte ich ja schon öfter mit verschiedenen Keksrezepten rumgespielt, um eins zu finden, mit dem man gut für sogenannte Sugar Cookies arbeiten kann. Mit diesem Rezept von SweetSugarbelle bin ich nun endlich glücklich. Der Vorteil ist eindeutig, dass man keine Kühlzeiten einhalten muß!
Insgesamt waren es 6 Bleche, woraus 66 Sonnenblumen und 90 Efeublätter entstanden sind (doppelte Teigmenge).
Nach dem Backen und Auskühlen habe ich mit den Efeublättern angefangen. Hier gab es ja nicht viel zu beachten, denn nach dem Trocknen der Grundschicht habe ich hier nur noch Blattadern angedeutet.
Anschließend ging es weiter mit den Sonnenblumen. Anhand von Schablonen habe ich zuerst die Innenflächen markiert. Man kann auch ohne Arbeiten, was dann weniger Aufwand ist, aber ich finde es schön wenn doch eine gewisse Gleichmäßigkeit vorhanden ist und man hat eine Linie zum orientieren.
Da ich zwei verschiedene Designs hatte, mit unterschiedlich großen braunen Flächen, habe ich immer erst eins und dann das andere abgearbeitet. Hatte insofern den Vorteil, dass hätte ich mich bei den eingefärbten Royal Icing-Mengen verschätzt, würde ich nicht mittendrin aufhören, sondern könnte für das jeweils andere Design neu anmischen.
Durch das zweigeteilte Arbeiten konnte auch die jeweils andere Hälfte schon immer trocknen. Dadurch gab es kaum lange Wartezeiten, da ich immer gleich weitermachen konnte, wenn ich mit einem Durchgang fertig war. Nach dem Braun folgte das Gelb und, während dies trocknete, auch schon die ersten braunen Verzierungen. Anschließend folgten noch die gelben Details, um Blütenblätter einzeln hervorzuheben und die Kekse konnten zum Durchhärten bei Seite gelegt werden.
Da meine Mutter zwischendurch mal meinte, dass Omi mit den Keksen angeben will, konnte ich es mir dann nicht nehmen lassen und habe sie dann auch noch alle abgepudert um mehr Ähnlichkeit mit der Sonnenblume auf der Torte zu bekommen. Wat mut, dat mut!
Die Gäste sind anfangs dann davon ausgegangen, dass es Plastedeko o.Ä. war und haben sich nicht getraut die Kekse zu essen. Nach den ersten Mutigen fehlten dann immer mehr und mehr. Allerdings wurden auch sehr viele in vorhandene Servietten eingewickelt und mit nach Hause genommen :D
Die Tisch-Deko
Um alles ein wenig abzurunden, sollte sich natürlich auch die Tischdeko dem Sonnenblumen-Konzept anpassen. Das Dumme daran war nur, dass in diesem Jahr die Sonnenblumen in meinem Garten gestreikt hatten. Also wurde fleißig bei Verwandten gemopst (natürlich mit Erlaubnis!).
Dazu wurde noch jede Menge Efeu, der wuchert ja immer so schön, verschiedene Gräser, diverses anderes Blattmaterial und als Füller orange-gelbe Chrysanthemen besorgt. Mein Wohnzimmer konnte zwischenzeitlich einem Blumenladen (zumindest der Ecke, wo die Sträuße gebunden werden… wo alles auf dem Boden herum liegt) Kokurrenz machen. Und auch zahlreiche Tierchen krabbelten lustig herum, aber was tut man nicht alles damit alles hübsch und schnuckelig wird ;)
Für jeden Tisch waren ein Gesteck und eine Kerze geplant – so im Groben. Damit die Kerzen nicht nackt rumstehen würden, habe ich das Blattmaterial mit Draht zusammen gebunden, was dann als Tischläufer hingelegt wurden.
Danach folgten ein größeres und vier kleinere Gestecke. Mittelpunkt war jeweils eine Sonnenblume. Als Grundlage wurde Efeu verwendet und dann schichtweise und bei allen gleichzeitig Gräser, Chrysanthemen und weitere Blätter eingearbeitet.
Und vom Restmaterial habe ich noch zwei Vasen befüllt, die später beim Eingang platziert wurden.
Auf dem Tisch, zusammen mit den Keksen, sah das dann so aus: