Aus der Küche, Tortendekoration

Torte zur Diamanthochzeit

Diamanthochzeit

Eine Diamanthochzeit ist ja ein Anlass den man garantiert nicht jeden Tag feiert und der wohl auch nicht mehr allzu oft vorkommt. Allein aus diesem Grund musste schon ein kleines Törtchen her – natürlich als Überraschung.

Es ist zwar einiges nicht so gelaufen wie es gedacht und geplant war, aber dazu im Laufe des Berichtes mehr ;)

Die Vorbereitung

Ziemlich planlos habe ich mich vor’s Internet gesetzt und erstmal geguckt, was es denn bereits zu dem Thema gibt. Aber wirklich überrascht haben mich die zumeist altbackenen, typischen Torten mit Aufleger vom Hochzeitsfoto nicht. Und begeistert erst recht nicht. Meist alle klassisch weiß, mit ein bisschen Geschnörkel und eben jenen Foto. Absolut nicht meins, also wurde weiter gesurft in der Hoffnung, dass noch was Gescheites meinen Weg kreuzt. Hatte dann irgendwann blau-goldene Torten gesehen und die fand ich klasse. Gut, eine Diamanthochzeit und Gold passt thematisch nun nicht so ganz, aber eigentlich isses auch egal!
Zwischendurch kamen dann wieder Zweifel an der Idee und ich wollte eher dann in Richtung blau, grau, silbern gehen, um auch irgendwie das diamantene mit unterzubringen…. aber vom Kontrast her wäre das wohl auch nicht soo der Renner gewesen…

Naja, irgendwann – auch weil mir durch Zufall goldener Fondant über den Weg lief – blieb es dann bei Gold und Blau. Wenn sich erstmal eine Idee festgesetzt hat, dann ist es schwer davon wegzukommen.

Oben auf die Torte sollte ja definitiv eine ’60‘ prangen. Die hatte ich dann, um zu sehen wie das so klappt, bereits zeitig in Angriff genommen. Beim ersten Versuch allerdings noch in weiß. Anmalen hätte man sie später ja immer noch können. Da war die Tendenz aber noch eher zu silbern.
Einmal mit Zahnstocher und einmal ohne. War mir nämlich nicht sicher, welche Variante sich besser verarbeiten lässt.

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Ca. eine Woche vor dem Ereignis hab ich mich dann daran gesetzt, die Blüten zu fertigen. Also erstmal schön alles Material zusammengesucht. Voller Vorfreude habe ich dann den goldenen Fondant in die Hand genommen und die blickdichte Verpackung aufgerissen…. Begeisterung ist definitiv was anderes! Ehrlich… das mich da nun kein astreiner Goldton anspringt war schon klar, aber orange /aprikot hätte ich echt nicht erwartet… andererseits bei dem günstigen Preis und der schwierigen Farbe, was will man erwarten?
Der Plan mit dem Gold sollte also nicht aufgehen. Super! Frust pur. Da kam dann wieder Gedanke, doch zum Silber zurück zu gehen, aber was dann mit diesem Fondant anfangen? Hab dann erstmal ein paar Tests gemacht. Einmal nur mit Puder und dann noch mit etwas brauner Gelfarbe gearbeitet. Wirklich umgehauen hat mich das Ergebnis trotzdem nicht.

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Mich dann 1-2 Tage darüber geärgert und dann einfach akzeptiert, dass da nix Gold sein wird und es dann nun aprikot-blau werden würde. Frau muß ja flexibel bleiben und mit dem Arbeiten, was zur Verfügung steht :p
Erste Enttäuschung wäre damit überwunden.

Backen & Eindecken

Zwei Tage vor’m Event ging es dann an’s Böden backen. Hier habe ich dieses Mal aber auf Altbewährtes gesetzt, da ich vermeiden wollte, dass es geschmacklich – bei solch einem Anlaß – daneben geht ;) Also wurden es Schokoböden mit Mascarponefüllung. Oft gemacht und jedes Mal wieder lecker!
Ganache hatte ich noch über und wurde die Nacht zuvor aufgetaut und dann in der Mikrowelle verarbeitungstauglich zubereitet.

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Hatte ja bislang immer so meine Probleme mit der Ganache, aber dieses Mal war insofern ein kleiner Durchbruch (und auch Erfolgsmoment) da mir es zum ersten Mal gelungen war, wirklich schön gerade Kanten hinzubekommen. Und das nur mit einem Plaste-Teigschaber!
Einer aus Metall ist aber schon auf der Wunschliste.

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Am nächsten Tag (vormittags) kam dann der Fondant-Überzug dran und die nächste Enttäuschung folgte!
Ich hatte ja bereits bei der ersten Orchideen-Torte mit Fondant von Renshaw gearbeitet. Damals 250g für ’ne recht große Torte. Gut… als Anfänger macht man vieles falsch. Deswegen bin ich auch davon ausgegangen, dass ich und der Fondant einfach nur einen schlechten Start hatten.
Das Blau hatte mir gleich 100% gefallen, also wollte ich dem Fondant eine zweite Chance geben.

Blöde Idee!
Das Erste war der Geruch. Ganz und gar nicht appetitlich. Man muß zwar schon recht dicht mit der Nase ran, aber trotzdem… gibt Besseres ;)
Dann hab ich angefangen den Fondant durchzukneten und siehe da… meine Hände wurden blau! Der Fondant war so übersättigt mit Farbe, dass ich den ganzen Tag gebraucht habe, um das wieder abzuschrubben.

Aber brav weitergemacht und nach drei Anläufen gelang es mir dann auch, die Törtchen einzudecken. Eigentlich hab ich da ja schon ein wenig Übung, auch wenn Fondant und ich nie gute Freunde werden, doch hier riß alles schon nach dem Auflegen und beim glatt streichen und Elefantenhaut war auch ruckzuck am oberen Rand zu sehen. Ein wenig konnte man noch wegglätten, aber ärgerlich war es trotzdem. Zumal ich auch nicht groß getrödelt habe oder die Temperaturen irgendwie eine Herausforderung gewesen wären.
Mag sein, dass andere bessere Erfahrungen gemacht haben, aber Renshaw-Fondant kommt für mich nicht mehr in Frage. Man kann zwar damit arbeiten, aber optimal ist es definitiv nicht.

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Dekorieren & Zusammensetzen

Nachdem der Fondant dann etwas ausgehärtet war, ging es an das Dekorieren. Das ist eigentlich der Teil, der am meisten Spaß macht.
Angefangen habe ich damit ein feuchtes Küchentuch aufzulegen bzw damit die Seiten leicht abgerieben und dann den Goldglitzer überall auf der Torte zu verteilen. Irgendwas sollte ja schließlich glänzen! ;)

Dann ging es weiter mit der Spitze. Da diese noch Weiß war und farblich zur Torte passen sollte, habe ich mit gelber, oranger und brauner Farbpaste so lange experiment, bis ein Farbton bei rauskam, der dem Aprikot der Blüten entsprach. Habe die Farbe allerdings nicht direkt, sondern stark verdünnt mit Wodka aufgetragen. Sonst wäre es definitiv zu intensiv geworden. Während die Spitze noch feucht war, wurde auch wieder Glitzerpuder verteilt. Nach dem Trocknen hab ich die Spitze halbiert und mit Zuckerkleber befestigt.

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Anschließend wurde dann die 60 (zwischendurch in Aprikot nochmal neu gemacht) und die verschiedenen Blüten angebracht. Danach fehlten nur noch die Diamanten… und die nächste Enttäuschung. Sie waren stumpf und auch Öl, wie es in der Beschreibung stand, half nichts. Eine Packung war bereits angefangen gewesen. Dort waren einige sogar richtig weiß und teils auch gebrochen. Bei der anderen Packung, die zusammen mit dem Goldfondant erst vor Kurzem gekauft wurde, tat sich allerdings auch nichts.
Gestern erst habe ich schön klare Diamanten in einem Geschäft gesehen. Von daher weiß ich nicht, was bei meinen das Problem war. Aber half ja nix und so mussten die stumpfen Dinger halt auf die Torte.

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Das Ergebnis ist zwar nun kein Reinfall, aber für mich persönlich ist es dennoch ärgerlich, wenn solche Kleinigkeiten einem gewissermaßen die Freude nehmen. Aber da kommt vermutlich eh nu mein pingliger Perfektionismus durch :p

Das Resultat

Und nachdem dann alle Hürden gemeistert und fleißig umgeplant wurde, kam dies dabei heraus.

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2 Kommentare zu “Torte zur Diamanthochzeit

  1. Kerstin sagt:

    Liebe, pingelige Anne!
    Ich bedanke mich erst einmal für die sehr kurzweilige Beschreibung deines Tuns!
    Ich glaube auch, dass ausser Dir selber, niemandem etwas von Deinen bemängelten Pünktchen aufgefallen ist!Ganz im Gegenteil, da stand der Mund vor Begeisterung offen!
    Das Ergebnis ist trotz kleiner, Dir aufgefallenen Missstände, ein Traum aus royalem blau und gold geworden, nach dem sich so mancher Konditor zwei Hände voll Finger ablecken würde!
    Ich finde sie wunderschön und wenn Du die pingelige Anne mal rausschickst zum spielen und wir unter uns sind, darfst Du das auch gerne selber zugeben ;-)

    1. Anne sagt:

      Ne, aufgefallen sein wird es den Wenigsten, aber der persönliche Ehrgeiz steht einem da immer im Weg bei solchen Zwischenfällen :D

      Haha!
      Hab ja nicht gesagt, dass sie doof ist. Nur nicht so, wie sie gedacht war :p
      Außerdem wissen wir doch beide, dass die pingelige Anne immer was zu nörgeln hat!

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