Von Torten, Unterwasserwelten und Katastrophen
Bevor wir zur eigentlichen Torte kommen, muss ich sagen, dass wenn dies meine erste Fondanttorte gewesen wäre, wäre es vermutlich auch gleichzeitig die Letzte. Es ist schon erstaunlich wie sehr einen die erste Erfahrung prägen kann. Bei meiner Rosentorte hatte ich wohl doch ne gute Portion Glück, dass mehr oder weniger alles auf Anhieb geklappt hat. Genauso wie bei denen die folgten. Diese hier war allerdings ein Abenteuer für sich!
Aber zum Ende hin war dann doch alles einigermaßen gut *phew*
Da ich ja gewissermaßen dem Tortenwahn verfallen bin, sucht man ja immer wieder nach Gründen, warum man denn man wieder ne Torte machen kann. Also eine wo man auch ein bisschen übertreiben darf und was normalerweise nicht Platz auf der Kaffeetafel findet. Meine Mutter kam deswegen mit einer „Bestellung“ für Fritz-Werner des Wegs (Sohn einer Freundin).
Idee war gut, also gleich Plan gemacht! Da Fritzi Haie gerne mag, sollte dies das Leitthema werden.
Erstmal dann ein wenig zwecks Inspiration umhergesurft und dann Bleistift und Papier gezückt. Das Problem hierbei ist schon mal, dass in meinem Kopf mein Grundkuchen immer total superhoch wird – klappt meist in der Realität nicht ganz so. Aber wurscht… das sind Probleme mit denen man sich später erst rumschlägt. :p
Schnell dann noch Farben, Fondant usw gekauft, damit man vorbereitet ist und dann warten bis die Zeit ran ist. Ich bin ja immer etwas hibbelig und fang viel zu früh an!
Zirka zwei Wochen vorher hab ich dann mit den ersten Figuren angefangen. Hauptsächlich deswegen, weil ich mir nicht so sicher war, ob ich denn auch alles so hinkriege wie gedacht – deswegen lieber bisschen mehr Zeit einplanen.
Da folgte dann aber schon die erste Katastrophe. Um mir ein wenig Arbeit abzunehmen hatte ich vorgefertigten Fondant gekauft. Bis heute bin ich mir nicht sicher, ob man das wirklich als Fondant kaufen sollte. Angefühlt hat es sich, als wenn man so ’nen gelutschten Bonbon in der Hand knetet. Naja, aber man gibt dem Ganzen ja ne Chance, also weitermachen!
Mit Restbeständen und dem roten Fondant habe ich dann fleißig die ersten Dekorationen gefertigt. Über die Optik der Schildkröte lässt sich aber definitiv streiten…
Am nächsten Tag war alles schön ausgehärtet, bis auf der ganze rote Kram. Den Glanz fand ich ganz schön, die Tatsache, dass es sich noch matschiger angefühlt hat eher weniger. Daher war das Ganze total unbrauchbar – ich hab’s auch nicht probiert. Der Fondant wanderte somit komplett in die Tonne. Sowas kannst du echt keinem antun. Hätte ich damit meine erste Fondanttorte versucht… es wäre nicht mal bis zu einer fertigen Torte gekommen!
Mit einer anderen Fondantsorte aus’m Supermarkt habe ich dann weiter lustig eingefärbt und weitere Figuren und Deko kreiert, aber leider vergessen ein Foto zu machen.
Klappte super, aber auch hier folgte der Schreck am nächsten Tag. Die Figuren wurden nicht hart (das ist allerdings mein Verschulden wegen zu wenig CMC) und hatten überall kleine Pickelchen bekommen. Bisschen Struktur schadet ja nicht, aber ist halt doch irgendwie ärgerlich. Schlimmer war die Tatsache aber, dass sich mein Hai – das Hauptdekoelement – im Sonnenlicht verfärbt hatte! Statt grau, war er jetzt ein wenig blasslilagrünirgendwas, aber nur an den Stellen wo Licht hingekommen ist. Die Schattenseiten waren ok. War wohl ein Exemplar der Spezies ‚Fleckenhai‘ :p
Einen Tag bevor die Torte abgeliefert werden sollte ging es dann los. Damit es zum Thema passt, habe ich die Böden ebenfalls blau eingefärbt. Ein Boden hat leider nicht ausgereicht (hier kommen wir zurück zu dem Punkt, dass ich immer zu hoch plane/denke), also wurde schnell noch ein zweiter gefertigt. Nach dem Auskühlen dann ein wenig die Ränder begradigt, halbiert und mit Erdbeermarmelade bestrichen.
Der eigentliche Plan war alles mit einer deutschen Buttercreme zu füllen und zu bestreichen, aber da sich Pudding und Fondant nicht vertragen, habe ich mich zum einen für die Marmelade und zum anderen für eine Schokoladen-Buttercreme entschieden. Dies ist eigentlich nur eine normale Ganache mit Butter. Rezept dafür hab ich von hier.
Beim Zubereiten ist die Sahne zu schnell abgekühlt, weswegen die Schokolade noch recht stückig war. Nicht optimal, aber najaaa… bissel rühren und dann geht das schon ;) Hat sich ansonsten aber sehr gut verarbeiten lassen.
Danach ging es dann ans Eindecken. Der Fondant von Tortenboutique hat mir super gefallen. Schön elastisch, leicht zu verarbeiten und insgesamt hat alles sehr gut geklappt. Zumindest für den Moment…
Denn auch hier folgte der Schock am nächsten Tag. Beulen ohne Ende!! Überall guckten einen so kleine Geschwüre an. Das ist dann auch wieder so ein Moment, wo du dich fragst, was du da eigentlich tust. Am Abend zuvor war alles nahezu perfekt, deswegen bin ich ratlos was die Ursache war. Vielleicht die Buttercreme, vielleicht der Fondant oder aber die Luftfeuchtigkeit, denn komischerweise glänzte der Fondant verdächtig, obwohl er in einem trockenen Raum übernachtet hat. Nun ja… ab in die Küche und gucken was sich retten lässt. Erstmal jedenfalls nicht, da die Küche zu feucht war (niemals gleichzeitig Früchte saften :p), statt das Problem in Griff zu kriegen, kamen da immer mehr Beulen. Also Entfafter abgestellt, Fenster und Tür aufgerissen – zum Glück war es schön windig. Nach ner Weile ging es dann einigermaßen, aber schön ist was anderes. Aber wozu hat man die Deko?
Hier sieht man nicht mehr allzu viel davon, aber man kann ein Teil des Übels im folgenden Bild sehen.
Als Erstes wurde dann der Fleckenhai plaziert und es folgten die Buchstaben. Da diese ebenfalls nicht sehr fest waren, war das auch noch so ein Geduldsspiel für sich.
Anschließend wurden dann zuerst die Tiere und nach und nach die anderen Dekorationen überall verteilt, bis alles verbraucht war. Da gibts anfangs ja so Momente, wo du denkst, dass du zuwenig gemacht hast. Dann denkst du, du hast zuviel, weil deine Torte ja doch recht klein ist. Aber am Ende hat doch alles seinen Platz gekriegt – bist auf die komische Schildkröte ;)